Warum wir mit unseren Kindern "Camping statt Hotel" lieben
- Ella Vogel
- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
„Aber im Hotel habt ihr doch viel mehr Komfort!“ – Klar, das dachten wir früher auch. Bis wir zum ersten Mal mit unserem Wohnwagen losgezogen sind. Heute wissen wir: Komfort gibt’s auch auf dem Campingplatz – mit besserer Aussicht, mehr Freiheit und ohne steifen Dresscode.
Denn ja, wir haben bequeme Betten, eine kleine Küche, eine Heizung für kalte Nächte – sogar ein Bad. Und trotzdem lieben wir es, draußen zu sitzen, Stockbrot zu grillen und den Tag einfach auf uns zukommen zu lassen.

Camping im Wohnwagen ist für uns der perfekte Mix aus Gemütlichkeit und Abenteuer. Draußen toben, drinnen kuscheln. Lagerfeuerromantik trifft Familienkuscheln – ganz ohne All-inclusive-Armband, aber mit ganz viel Herz.
1. Unkomplizierter geht’s nicht
Packen, losfahren, Zelt (oder Camper) aufbauen, fertig. Keine Dresscodes, keine Rezeption mit strengem Blick, keine Mini-Bar, bei der jedes Öffnen 12,90 € kostet. Beim Camping darf alles ein bisschen chaotisch sein – genau wie das Leben mit Kindern eben ist.
Niemand schaut komisch, wenn dein Kind in Crocs und Badehose zum Frühstück erscheint (übrigens um 11 Uhr – dazu gleich mehr). Und wenn der Jüngste das Nutella lieber direkt vom Finger schleckt, kräht höchstens das Zelt gegenüber: „Kenn ich! Unserer macht das auch!“

2. Kein Stress mit Essenszeiten
Im Hotel ist um 10:30 Uhr Schluss mit Frühstück – und wehe, man kommt zu spät.
Im Wohnwagen? Gibt’s Frühstück, wenn wir aufwachen. Und Abendessen, wenn wir Lust haben. Mal wird gegrillt, mal gibt’s Pfannkuchen, mal einfach Brotzeit mit allem, was der Kühlschrank hergibt.
Wir essen draußen, barfuß, mit Blick ins Grüne. Und manchmal auch drinnen, wenn’s regnet – aber immer ohne Stress.
3. Immer Spielkameraden parat
Campingplätze sind kleine Kinderparadiese. Spielplätze, Sand, Wiesen, andere Familien – man braucht kein Animationsprogramm, nur offene Türen und ein bisschen Zeit.
Unsere Kinder verschwinden oft schon nach zehn Minuten „mal eben gucken“ – und sind dann mit dem Nachwuchs von Parzelle 28 im Rollerrennen oder beim Tannenzapfensammeln.
Und wir? Wir dürfen Kaffee trinken. In Ruhe. (Fast immer.)

4. Man kommt ins Gespräch
Während im Hotel jeder in seinem Zimmer verschwindet, ist man beim Camping mittendrin. Man winkt sich morgens im Schlafanzug zu, tauscht am Abend Marshmallows oder Bierdosen aus, leiht sich mal eben ein Feuerzeug, ein Fahrrad oder die Zahnpasta.
Camping verbindet. Kinder, Erwachsene, Hundebesitzer, Windel-Wechsler – alle. Gespräche entstehen ganz von allein. Man hilft sich, man lacht zusammen, man kennt plötzlich Leute aus Bremen, Barcelona und Brandenburg.
Camping macht Menschen zugänglich. Vielleicht liegt’s an der lockeren Atmosphäre, vielleicht daran, dass alle ein bisschen gleich ticken: entspannt, familienfreundlich, unkompliziert.

5. Natur pur statt WLAN-Frust
Wir lieben unser kleines mobiles Zuhause – aber das Beste passiert draußen.
Kinder brauchen keine Animation – sie brauchen Pfützen, Stöcke, Steine und matschige Wiesen. Beim Camping entdecken sie die Welt mit allen Sinnen: barfuß, dreckig und glücklich.
Und ja, manchmal gibt’s kein WLAN – aber genau das ist das Beste. Keine stundenlangen Netflix-Diskussionen, kein YouTube-Gedudel, sondern Sterne gucken, Karten spielen und Käfer beobachten. Klingt altmodisch? Ist es. Und wunderbar.
6. Es bleibt hängen – im Herzen und auf der Kleidung
Kein Kind erinnert sich Jahre später an das Frühstücksbuffet im Hotel. Aber an den Tag, an dem es im Regen nackt ums Zelt rannte, dabei in einen Matschhaufen fiel und Papa später mit der Taschenlampe die Frösche suchte? Garantiert.
Camping schafft Erinnerungen, die echt sind. Die man nicht planen kann. Die einfach passieren – zwischen Gaskocher, Gummistiefeln und ganz viel guter Laune.
Camping schenkt uns keine perfekten Instagram-Momente. Aber echte Erinnerungen.
Fazit:
Camping mit Kindern? Ja, bitte! Hotelurlaub? Vielleicht später wieder – wenn die Kinder aus dem Haus sind. Oder wir. Aber bis dahin ist unser Herz vergeben: an Gummistiefel vor dem Vorzelt, Stockbrot am Lagerfeuer und matschige Hosen, die von Abenteuern erzählen.
Für uns bedeutet Camping mit Kindern: Freiheit, Nähe zur Natur und ganz viel Familienzeit. ❤️
Camper auf, Alltag aus.
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